Drei Wochen lang reisten wir durch Sumatra um zu tauchen, wilde Orang Utans zu sehen und unseren ersten Vulkan zu besteigen. Doch dafür mussten wir aus unserer „Komfort Zone“ raus, was uns das erste Mal auf unserer Reise ganz schön schwer fiel …
UNSER INDONESIEN IN „ZAHLEN“
Während unserer 21 Tage in Indonesien haben wir …
… 27 Stunden in Bussen verbracht …
… 22 Früchte-Shakes getrunken … davon 9 Avocado-Espresso-Shakes mit Schokoladeneis …
… 5 bzw. 6 Tauchgänge auf Pulau Weh gemacht …
… 8 Orang Utans in freier Wildbahn beobachtet …
… uns von 4 Affen vertreiben lassen … sie fauchen und wir rennen …
… „nur“ 3 Stopps auf Sumatra gemacht … in China waren es 9 …
… 3 Nächte im Dschungel übernachtet …
… 3 Kleidungsstücke weniger im Rucksack (vergessen/in der Wäsche verloren gegangen) … Ankes Lieblings-T-Shirt, ihr wunderschöner Buff und das neue Mikrofaserhandtuch … verdammt! … fast wäre auch noch eine weitere kurze Hose verloren gegangen …
… 2 Roller ausgeliehen und natürlich 0 Unfälle gehabt …
… mit 2 weiteren Backpackern für ein paar Tage gereist …
… 2 Mal unsere Softshell-Jacken getragen …
… 1 Vulkan bestiegen …
… hat Przemek …
… seinen Open Water Kurs bestanden …
… hat Anke …
… das erste Mal Heimweh gehabt …
INDONESIEN HAT VIELE GESICHTER
Indonesien. Wer denkt da zuerst an Strand, Meer, Sonne, Surfen, viele Farben und Tempel? Oder wie eine Freundin von Anke so schön beschrieb „man sieht ja immer nur auf Bali, dass sie da in ihren Walahala-Bubu-Ethno-Kleidern total entspannt rumlaufen“.
Nein, Indonesien ist nicht nur Bali! Indonesien hat so viele Facetten. So viele Kulturen. So viele Sprachen. Kein Wunder, denn das Land umfasst mehr als 17.0000 Inseln.
Unsere Wahl fiel auf Sumatra, die größte Insel Indonesiens. Wir sehnten uns nach Chinas Städten nach Meer und Tauchen, wollten wilde Orang Utans sehen und Przemek redete seit Beginn unserer Reise davon, dass er unbedingt auf einen Vulkan steigen möchte. Und genau dafür ist Sumatra bekannt. Wir blieben drei Wochen und wollen nun die Frage beantworten:
Und? Wie war’s in Indonesien?
BLAU, GRÜN-ORANGE, GELB
Sumatra ist so groß und so vielfältig! Wir reisen von Pulau Weh im Norden Sumatras über Ketambe nach Berastagi und sehen genau das, was wir uns erhofft hatten.
BLAU: PULAU WEHS UNTERWASSERWELT
Weißer Sand, blaues Meer und so viele Früchte-Shakes mit Blick auf’s Wasser. Przemek macht seinen Open Water Tauchschein und wir tauchen das erste Mal gemeinsam in die fischreiche Unterwasserwelt Pulau Weh’s ab.












Siehe auch 🎥 WELTREISE VLOG #27: Unser Inselleben auf Pulau Weh. Strand, Meer und Tauchen.
GRÜN-ORANGE: 4 TAGE DSCHUNGEL-TREKKING AUF DER SUCHE NACH ORANG UTANS
Für uns und zwei weitere Backpacker ging es bei Ketambe für vier Tage und drei Nächte in den Dschungel, um uns auf die Suche nach wilden Orang Utans zu machen. Gleich am ersten Tag entdeckten wir unsere ersten zwei Menschenaffen in den Baumwipfeln.








Siehe auch 🎥 WELTREISE VLOG #29: 4 Tage lang im Dschungel mit Orang Utans
GELB: SCHWEFELDÄMPFE AUF DEM VULKAN MOUNT SIBAYAK
Bei Berastagi kletterten wir endlich auf unseren ersten Vulkan: Mount Sibayak. Der Geruch nach Schwefel stieg uns in die Nase. Schwefeldämpfe zischten aus Lücken zwischen dem Gesteine heraus und hinterließen gelbe Spuren auf den grauen Steinen.
Die meisten verziehen bei dem Geruch das Gesicht, doch irgendwie mögen wir ihn. Przemek erinnert er daran, wie wir 6 Stunden in den heißen Quellen im Dschungel lagen, und für Anke riecht es nach Abenteuer.







Zwar nicht gelb aber auch vulkanischen Ursprungs ist der Lake Toba in der Nähe von Berastagi. Mit dem Roller fuhren wir am größten Kratersee der Welt entlang, dem Tobasee. Er erinnerte uns durch seine Ausmaße an den Baikalsee in Sibirien.









Siehe auch: 🎥 WELTREISE VLOG #30: Lake Toba & wir besteigen unseren ersten Vulkan, Mount Sibayak
ANKE ZIEHT DIE BREMSE
Wir könnten es dabei belassen nur die schönsten Momente und ganz instagram-like die perfekte Welt(reise) zu zeigen. Doch das wollen wir nicht. Denn eine Weltreise ist nicht perfekt und es gibt auch Momente, in denen nichts verlockender erscheint als das eigene kuschelige Sofa in unserer Wohnung in Deutschland.
In Indonesien zog Anke die Bremse. Sie merkte, dass ihr nur 2-4 Tage im Schnitt an einem Ort mit vollem Programm an die Substanz gingen. Sie wünschte sich, länger an einem Platz, um ein wenig zur Ruhe zu kommen. Heimweh kam auf. Sie sehnte sich nach Familie und Freunden, nach einem sauberen Bad, in dem sie sich wohl fühlt, Essen, das keine Magenprobleme verursacht, nach Routine und damit nicht jeden Tag aufs Neue zu entscheiden, wo wir essen gehen, wo wir hinfahren und was wir sehen. Zu dem Zeitpunkt heiratete eine ihrer besten Freundinnen in Deutschland und sie war untröstlich nicht dabei sein zu können.
Deshalb gönnten wir uns neben einer kompletten Woche auf Pulau Weh nach dem 4-tägigen Dschungel-Trekking eine knappe Woche in der ruhigen Stadt Berastagi. Nur für zwei Tagesausflüge zum Lake Toba und auf den Vulkan bewegten wir uns außerhalb unserer üblichen Route: Hostel – Restaurant – Hostel – Nachtmarkt. Dazwischen irgendwo noch ein Avocado-Espresso-Shake mit Schokoeis.

Entsprechend sahen wir „nur“ drei Orte in Indonesien und hatten irgendwie das Gefühl Land und Leute nicht wirklich kennengelernt zu haben. Verrückt, oder? Doch eine Sache ist nicht schwer zu verstehen:
DAS LÄCHELN DER INDONESIER
Noch nie waren wir in einem Land, in dem wir auch nur ansatzweise so herzlich, offen und vor allem oft angelächelt wurden. Egal wessen Blick wir auffingen, schnell breitete sich ein sympathisches Lächeln über das Gesicht unseres Gegenübers aus. Und selbst wenn uns ein zunächst griesgrämiger älterer Mann scheinbar kritisch beobachtete, brauchten wir ihn nur anzulächeln und die vermutete Skepsis verschwand und sein Gesicht erhellte sich unter einem breiten Grinsen.
Das ist definitiv etwas, was wir vermissen werden und wodurch uns nochmal bewusst wurde, wie viel so ein Lächeln in einem bewegt.

WAHNSINNIGE BUSFAHRER
Was uns ebenfalls bewegte, war die wahnsinnige Fahrweise unserer Busfahrer. Linkskurve, Vollgas. Rechtskurve, Vollgas. So schnell wie möglich und das klappt am besten, wenn die andere Fahrbahn gleich mitbenutzt wird. Wir schlängelten uns schnell die kurvige Straße herauf und die bergige noch schneller herunter. Egal ob bei Tageslicht oder in der Dunkelheit. Dabei dröhnte der Bass um 3 Uhr nachts durch den Wagen – wahrscheinlich damit der Fahrer wach bleibt.
Bei unseren Versuchen zu schlafen, rutscht der Kopf nach links und fliegt bei der nächsten Kurve nach rechts. Zusammengeknautscht zwischen den engen Sitzen harren wir 8 Stunden aus und hoffen, dass die Fahrt bald zu Ende sein wird.
Heile angekommen sind wir aber jedes Mal. Doch unsere Busfahrten in Indonesien waren bisher die anstrengendste Art und Weise zu reisen.

STRENGE KLEIDERORDNUNG AUF DIE WIR
(MENTAL) NICHT VORBEREITET WAREN
Wie wir ganz am Anfang unserer Zeit in Indonesien bereits berichtet hatten, hatten wir nicht ganz auf dem Schirm, dass sich 88 % der Indonesier zum Islam bekennen und das Land somit stark muslimisch geprägt ist. Anke war zuvor zwar bereits zweimal in Indonesien gewesen, hatte sie sich jedoch eher in den touristischen Gebieten wie Bali, Gili Island und Yogyakarta bewegt, wo der muslimische Einfluss kaum bzw. auf Bali (hinduistisch) gar nicht zu spüren war.
Dieses Mal ging es für uns in den weniger besuchten Norden Sumatras. Und dort – in der Region Aceh, wo unsere Reise begann – wacht die Scharia-Polizei über die Einhaltung der islamischen Gesetze. Es ist die einzige Region Indonesiens, in der die Scharia, die islamische Rechtsprechung, ebenso gilt wie das nationale Gesetzbuch.
Das hieß für uns vor allem in Banda Aceh keine Badekleidung am Strand. Knie und Schulter müssen bedeckt sein. Bei fast 30 Grad und Sonnenschein schränkte uns das sehr ein. Als wir die Insel Pulau Weh erreichten und uns wieder in einer kleinen „Touristenblase“ bewegten, gestatten wir uns selbst kurz vor und nach dem Tauchen Tops und kurze Hosen zu tragen. So ganz wohl fühlten wir uns dabei jedoch nicht.

Siehe auch 📖 BLOG: Strand- und Tauchurlaub in einem muslimischen Land
Auch als wir später Berastagi erreichten, das außerhalb der Region Aceh liegt, achteten wir auf unsere Kleidung. Das war jedoch einfacher, da es dort zeitweise so frisch war, dass wir unsere Softshell-Jacken anzogen. Dafür brannten bei unserem letzten kurzen Stopp in Medan, von wo aus wir das Land verließen, bei über dreißig Grad die Beine in unseren Jeans.
(ZU) SCHARFES ESSEN
Nicht nur unsere Beine brannten – auch unsere Münder. Das Essen in Sumatra ist besonders scharf und Anke – die kleine Schärfe-Püppi – hatte damit ganz schön zu kämpfen. In einem schwachen Moment gab es bei ihr dann Pizza. Okay … dann waren da noch die drei anderen Male, bei denen die Spaghetti mit Tomatensoße einfach zu verführerisch waren. Äääh.. und dann diese ganzen Bananen-Pfannkuchen zum Frühstück auf Pulau Weh anstelle des üblichen Nasi Gorengs.
Przemek bleibt den lokalen Gerichten treu. Doch auch ihn zwang die Schärfe einer Soße am Lake Toba bei Berastagi in die Knie. DAS IST NOCH NIE PASSIERT!! Przemek ist nämlich der ultimative Anti-Schärfe-Typ!

UNSERE ANTWORT IN KURZ
Wild, paradiesisch, eher off-the-beaten-track und gleichzeitig einschränkend, (zu) scharf und durch Heimweh getrübt.
Doch auch das gehört dazu, wenn wir aus unserer „Komfort Zone“ heraustreten, um die Welt zu entdecken.
Dafür haben wir uns als nächstes Ziel ein Land ausgesucht, das bekannt ist für sein grandioses Essen und seine Backpacker-Szene.
DU HAST ETWAS VERPASST?
Hier findest du alle Geschichten unserer Reise durch Indonesien auf einen Blick:
PULAU WEH
- Strand- und Tauchurlaub in einem muslimischen Land 📖 BLOG
- Unser Inselleben auf Pulau Weh. Strand, Meer und Tauchen. 🎥 VLOG
- Roller-Trip auf Pulau Weh 🎥 VLOG
KETAMBE
- Vier Tage lang im Dschungel mit wilden Orang Utans 🎥 VLOG
- Wie es wirklich ist, vier Tage lang Orang Utans im Dschungel zu suchen 📖 BLOG
BERASTAGI
- Lake Toba & wir besteigen unseren ersten Vulkan, Mount Sibayak 🎥 VLOG
Hallo ihr 2, toller Blog, offensichtlich tolle Reise !! viel Spass weiterhin ;-)) mfg Matthias
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Danke schön :)!! Ja, das ist sie wirklich 🙂
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