6. August 1945, 8:15 Uhr. Das US Militär warf die Atombombe über Hiroshima ab. 74 Jahre später stehen wir genau an diesem Ort. Er macht uns betroffen.
Von Osaka aus reisen wir weiter nach Hiroshima. Sicherlich sagt dieser Name jedem etwas. Hier wurde das erste Mal eine Atombombe im Krieg eingesetzt. Am 6. August 1945 warf das US Militär eine Nuklearbombe über Hiroshima ab, am 9. August folgte eine zweite auf Nagasaki. Es waren die ersten und einzigen Male, dass Nuklearwaffen gegen die Menschheit eingesetzt wurden. Die Zerstörung war verheerend.
Vor unserem inneren Auge steigt ein Atompilz auf, wie er schon unzählige Male im Fernsehen gezeigt wurde.

KRIEG IST DIE ZERSTÖRUNG DES MENSCHLICHEN LEBENS
War is the work of man.
War is destruction of human life.
War is death.
To remember the past is to commit oneself to the future.
To remember Hiroshima is to abhor nuclear war.
To remember Hiroshima
is to commit oneself to peace.
Krieg ist das Werk des Menschen.
Krieg ist die Zerstörung des menschlichen Lebens.
Krieg ist Tod.
Sich der Vergangenheit zu erinnern bedeutet, sich der Zukunft zu verpflichten.
Sich an Hiroshima zu erinnern bedeutet, den Atomkrieg zu verabscheuen.
Sich an Hiroshima zu erinnern bedeutet, sich für den Frieden einzusetzen.
Worte des Papst John Paul II, die den Besucher des Friedensmuseum direkt im Eingangsbereich erwarten.
Direkt daneben tickt ein Timer.

Was? Nur? Das war uns nicht bewusst. Wer die letzten Tests durchgeführt hat? Die USA am 13. Dezember 2017. Krass.
FEUERBALL
Unsere nächsten Stunden im Friedensmuseum in Hiroshima sind gefüllt mit bewegenden Bildern, erschreckenden Fakten und Informationen, die nachdenklich machen.
Ein Ausstellungsstück nimmt uns besonders mit. Es ist das Dreirad eines kleinen Jungen, auf dem er vor dem Haus seiner Eltern auf- und abfährt. Ein Flieger erscheint am Himmel. Die Zeiger der Uhren stehen auf 8:15 Uhr. Es ist der 6. August 1945. Dann die Explosion – ein Feuerball – 1 Millionen Grad heiß – die Druckwelle.

Alles brennt und liegt in Schutt und Asche. Das Dreirad liegt auf der Straße. Das Metall hat Blasen geschlagen, so heiß war die Luft, die den Boden erreichte. Der kleine Junge hat nicht überlebt.
So wie er wurden 70.000 Menschen direkt beim Angriff getötet. 70.000 weitere starben bis Ende des Jahres durch die nukleare Strahlung. Rund 140.000 Menschen verloren in Hiroshima ihr Leben. Drei Tage später wurden 74.000 Menschen in Nagasaki getötet. Unvorstellbar schrecklich!
WAS ÜBRIG BLIEB
Das Museum und der dazugehörige Friedenspark, wurde in unmittelbarer Nähe der Stelle errichtet, wo vor 74 Jahren in einer Höhe von 600 m die Bombe detonierte.

Als der Feuerball und die Druckwelle durch Hiroshima fegten, blieben erstaunlicherweise die Grundmauern eines Gebäudes weitgehend stehen: Der Hiroshima Prefectural Industrial Promotion Hall (Industrie- und Handelskammer). Alle Menschen im Gebäude und im Umkreis wurden durch die Atombombe sofort getötet. Die Industrie- und Handelskammer brannte lichterloh. Es wird vermutet, dass die dicken Mauer der Promotion Hall nur erhalten blieben, weil es sich beinah direkt unter der Bombe befand, als diese detonierte.
Lange wurde darüber diskutiert, ob die Ruinen der Industrie- und Handelskammer abgerissen werden sollten, zu groß war der Schmerz. Andere hingegen wollten das Gebäude als Mahnmal erhalten.

DIE HOFFNUNG AUF EINE WELT OHNE NUKLEARWAFFEN
Betroffen laufen wir nach dem Museumsbesuch durch den Friedenspark, lesen die Innenschriften über die Symbolik und Tragik der dort aufgestellten Monumente durch.



Hiroshima. Ein Ort, den wir jedem Japanreisenden ans Herz legen möchten, der bereit ist, sich mit der Geschichte des Landes intensiv auseinander zu setzen.
Eine weitere Empfehlung: Besuche zuerst das Museum, nimm dir die Zeit um so viele Informationen wie möglich in dich aufzusaugen. Wenn du dann durch den Friedenspark läufst und den Atomic Bomb Dome betrachtest, kannst du dann die Bedeutung und Gedanken hinter den Denkmählern besser verstehen. Uns hat unser Besuch in Hiroshima sehr bewegt.
Das sieht man uns im 🎥 WELTREISEVLOG #84: „Die traurige Geschichte Hiroshimas. Geschichte, die bewegt“ auch deutlich an.